Welche Netzform ist das? TN-C oder TN-S ? Bilder vom Hausanschlusskasten

Diskutiere Welche Netzform ist das? TN-C oder TN-S ? Bilder vom Hausanschlusskasten im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, weiß jemand welche Netzform das ist? Im zuge einer PV Montage wird soll ein Überspannungsschutz im ZS eingebaut werden. Das Haus...
Der einzige Nachteil, der gemacht wurde, ist den Vorteil der fünfadrigen Leitung nicht zu nutzen. Man hat bis zum Zählerschrank ein reines TN-C, vollkommen egal, ob da eine oder zwei Adern als PEN genutzt werden. Der Einsatz eines TN-C Ableiters ist so gerechtfertigt, ein TN-S wäre aber auch möglich gewesen. Lediglich normativ ist das so nicht ganz in Ordnung.
 
Ich denke nicht nur in Norm sondern auch darüber hinaus.
Vor allem ist nicht alles Toll nur weil es für den einen Schutz, hier ÜSS, passt.
Für den ÜSS wäre ein TN-C Netz mit möglichst oft geerdetem PEN das allerbeste, aber das ist eben für die Elektrik an anderer stelle eine Katastrophe und deshalb entweder ein TN-C mit isoliertem PEN oder gleich ganz richtig ein TN-S Netz mit ZEP zu erstelen.
 
Der einzige Nachteil, der gemacht wurde, ist den Vorteil der fünfadrigen Leitung nicht zu nutzen. Man hat bis zum Zählerschrank ein reines TN-C, vollkommen egal, ob da eine oder zwei Adern als PEN genutzt werden.

Ja, das ist richtig. Aber was hätte es hier für einen Nutzen, wenn das Stück vom HAK zum Zählerschrank in TN-S ausgeführt wäre?
Die Verbindung zur PAS geht am Zählerschrank ab. Und die 95 Meter zum Trafo sind auch ein reines TN-C.
Da nutze ich lieber die fünfte Ader in der Parallelschaltung, um den PEN ein wenig niederohmiger zu machen und Redundanz zu haben.

Aber ganz klar, wenn die Verbindung zum PAS vom HAK abgehen würde, ist ganz logisch, dass dann ein reines TN-S ab HAK die beste Lösung wäre, mit 5 Schienen und TN-S -Ableiter. vor dem Zähler.
 
Für den ÜSS wäre ein TN-C Netz mit möglichst oft geerdetem PEN das allerbeste, aber das ist eben für die Elektrik an anderer stelle eine Katastrophe und deshalb entweder ein TN-C mit isoliertem PEN oder gleich ganz richtig ein TN-S Netz mit ZEP zu erstellen.
Da stimme ich dir zu.

Aber in dieser meiner Schaltung gibt es physikalisch keine Katastrophe. Es gibt an der PEN-Schiene den ZEP. Es gibt keine Schleifen mit vagabundierenden Betriebsströmen. (Außer den nicht verhinderbaren, wegen TN-C beim Netzbetreiber).

Die Überspannung wird auf kleinstmögliche Werte gehalten, besser als beim normgerechten TN-S-Ableiter. Bei diesem entsteht zwischen N und PE auch eine gewisse Spannung, weil die Schleife PE-Schiene zum HAK und wieder zurück zur N-Schiene, bei mir wären das 38 Meter, eine nicht zu vernachlässigende Induktivität hätte. (OK, sie spannt keine große Fläche auf, aber trotzdem ist sie bedeutend).


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Wie lang ist denn der Weg vom PE_Anschluss des Ableiters bei dir bis zur HES?
 
Wie lang ist denn der Weg vom PE_Anschluss des Ableiters bei dir bis zur HES?
Der ist leider ziemlich lang, weil der Zählerschrank, historisch bedingt, im zweiten Stock steht, wo früher der Freileitungsanschluss herein kam. Sind etwa 20 Meter. Das ist überspannungsschutzmäßig nicht gut, da Altbau, aber leider nicht anders zu machen.

Die Lage wäre aber auch nicht besser, wenn ich jetzt eine fünfte Schiene nachgerüstet hätte und die Verbindung vom HAK zum Zählerschrank als reines TN-S ausgeführt wäre. Die Strecke zwischen HES und neuem Erdkabel-HAK ist ähnlich weit.


Bis 1987 gab es überhaupt keinen Fundamenterder sowie PA. In 1987 wurde der eine Hausteil, der vorher Wirtschaftsgebäude war, ausgebaut und dazu einige Streifenfundamente für neue Innenwände erstellt. Damit gab sich eine gute Gelegenheit hier insgesamt 25 Meter Banderder einzubetonieren, eine HES zu setzen und alles notwendige mit PA zu verbinden. Leider eben die Entfernung zum damaligen Dachständer-HAK bei ca. 20 Metern. Von 1987 bis 2019 war also das 16mm² von der HES an den PEN im Dachständer-HAK (3x50A NH bis 2008) geklemmt. Ein ca. 12m langes 4x10mm² führte damals bis 2008 in den alten hölzernen Zählerschrank, direkt in den Zählereingang.

2008 bekamen wir eine 30kWp PV-Anlage, womit natürlich ein neuer Zählerschrank mit 6x50A SLS notwendig wurde.

Die neue Hauptleitung vom Dachständer-HAK (jetzt 3x63A NH) wurde dann ein ca. 5m langes 4x25mm². Die Verbindung zur HES blieb bis 2019 am PEN im HAK. Erst in 2019 bei Erdkabelumbau kam sie in den Zählerschrank.


So ist es eben bei historisch gewachsenen Anlagen in Altbauten. Da kann man kaum etwas komplett nach neuester Norm erstellen, sondern man muss eben möglichst gut funktionale Kompromisse eingehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nochmals genau gezeichnet, die real existierende Struktur der Verbindung zur HES in diesem Plan:




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OK, das sieht ja schon ganz anders aus. Jetzt ist nur noch die Strecke von der PE-Klemme bis zum Verbindungspunkt maßgebend.
 
Jetzt ist nur noch die Strecke von der PE-Klemme bis zum Verbindungspunkt maßgebend.

Die Sache würde eigentlich genau so funktionieren in diesen beiden Versionen:

Der große Nachteil ist einfach die riesen Entfernung zum Fundamenterder. So kann man das Potential des PEN am Zählerplatz hochfrequenzmäßig nicht auf Fundamenterderpotential "festnageln".
Aber innerhalb des, den Zähler nachfolgenden Systems von L1, L2, L3, N und PE gibt es eine gute Spannungsbegrenzung.



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Ja, hast recht; ich habe den PEN-Anschluss des Ableiters nicht registriert.
 
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