Abschaltbedingung bei LS Automat

Diskutiere Abschaltbedingung bei LS Automat im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo Elektrogemeinde, es geht um das Thema Abschaltbedingung. Damit ein LS Automat den erforderlichen Abschaltstrom im Fehlerfall erhält, um...
Jeder Strom der Über dem Nennstrom liegt stellt eine Überlastung dar. Diese Überlastung führt zu einer Erwärmung der Leitung und diese erhöhte Temperatur führt zur Schädigung der Leitung. Je höher die Temperatur und je länger diese Temperatur einwirkt um so stärker wird die Leitung geschädigt.
Daher ja der Vorschlag von @Murdoc, den Nennstrom der Sicherung auf <Iz/1,45 auszulegen. Dann wäre für 1,5mm2 bei 10A Schluss!
 
So einfach ist es eben nicht ! Denn noch gilt Ib < In < Iz . Grundsätzlich bin ich kein Freund davon den Leitungsschutz auf "Kotzgrenze" auszulegen.
 
So einfach ist es eben nicht ! Denn noch gilt Ib < In < Iz . Grundsätzlich bin ich kein Freund davon den Leitungsschutz auf "Kotzgrenze" auszulegen.
Eben, deshalb ja In<Iz/1,45! Dann hat man Reserve.
Diese Dimensionierung wäre wesentlich strenger als nach Norm (In<Iz) und daher auch sicherer.
 
Iz beinhaltet ja die Reserve, denn In darf die Leitung dauernd ohne Überlastung führen !
 
Hallo Pumukel,
hab's gerade extra noch mal geprüft:
Ib =< In =< Iz
Dabei ist
Ib der Betriebsstrom des Stromkreises
In der heute Bemessungsstrom genannte Nennstrom der Schutzeinrichtung
Iz die zulässige Dauerstrombelastbarkeit des Kabels/der Leitung.
 
Das Schöne an der Auslegung mit In =< Iz/1,45 das wirklich immer schneller abgeschaltet wird als die Norm verlangt und die Lücke zwischen In und 1,45In geschlossen wird. Ist sogar besser als die von ABB angepriesenen K und Z Leistungsschalter.
 
nein Iz ist eben nicht die Dauerstrombelastbarkeit des Kabels/der Leitung sondern der Zulässige Strom der noch nicht zu einer Schädigung der Leitung führt , deshalb ist Iz auch Zeitabhängig!
Im Bereich bis In führt der Strom nicht zu einer Überschreitung der dauernd vorhandenen Zulässigen Betriebstemperatur der Leitung. Im Bereich von In bis Iz führt der Temperaturanstieg bis zur höchst zulässigen Leitertemperatur . Bei dieser erhöhten Temperatur führt diese dazu das die Leitung in ihrer Lebensdauer eben erheblich eingeschränkt wird.
Deshalb ist ja der Max mögliche Strom auf In*1,45 auf 60 min begrenzt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hab's sicherheitshalber noch mal überprüft.
Die obige Zuordnung ist sinngemäß aus der VDE 0100-430, genauer die aktuelle
DIN VDE 0100-430 VDE 0100-430:2010-10
Abschnitt 433.1 Koordination von Leitern und Einrichtungen zum Schutz bei Überlast, Seite 10

Ich gehe übrigens so weit zu sagen das jeder Strom eine praxisüblichen Leitung schädigt.
 
nein Iz ist eben nicht die Dauerstrombelastbarkeit des Kabels/der Leitung sondern der Zulässige Strom der noch nicht zu einer Schädigung der Leitung führt , deshalb ist Iz auch Zeitabhängig!
Hast du dafür eine Quelle? Ich kenne das nur als Dauerstrombelastbarkeit. Wird zumindest überall so behandelt.
 
Mal ein Beispiel:
NYM 1,5mm2 Verlegeart A2 bei 25°C
Strombelastbarkeit (dauernd): 16,5A (egal, ob das jetzt als Iz oder anders bezeichnet wird).
Absicherung mit 16A nach Norm zulässig, aber ein Strom von z.B. 22A führt zu einer deutlich zu hohen Leitertemperatur. Dennoch wird dieser Überstrom eventuell nie abgeschaltet, da er kleiner als 1,45*16A ist.

Würde man, wie von @Murdoc vorgeschlagen, den Nennstrom der Sicherung auf <16,5A/1,45 auslegen, also beispielsweise auf 10A, so wäre die Leitung unter allen Umständen geschützt!
 
Zuletzt bearbeitet:
Bitte hier als PDF Quelle Hager
Danke, aber was willst du damit sagen. In diesem Dokument wird die Strombelastbarkeit auch mit Iz bezeichnet und die Tabelle sagt genau das, was ich in Post #152 behauptet habe: NYM 1,5mm2 A2: Iz=16,5A, Absicherung mit 16A zulässig.

Ändert aber nichts an der Tatsache, dass eine so geschützte Leitung nicht unter allen Umständen geschützt ist.
 
Wenn eine Leitung mit In=Iz abgesichert wird, wird bei In überhaupt nichts abgeschaltet.
Vorraussetzung ist natürlich I2=1,45*In
 
Nein bei einem Iz der Leitung darf sich diese bis auf 70 Grad erwärmen. Erst über diesem Strom steigt die Temperatur weiter an. Deshalb ist ja In der Sicherung kleiner als Iz gewählt. Die Sicherung soll und muss das schwächste Glied der Kette sein .
 
Wie wäre es mal damit selbst Nachzudenken. Eine Leitung darf sich bis auf Betriebstemperatur hier 70 Grad erwärmen . Der dazu nötige Strom ist begrenzt auf den Zulässigen Wert der Leitung hiers die Leitung und somit schaltet die Sicherung den Strom eben eher ab Iz.
Die Erwärmung der Leitung hängt vom Strom und der zulässigen Zeit ab bis die Grenztemperatur von 160 Grad erreicht wird . Um eine Leitung zu schützen muss der Strom oder die Zeit begrenzt werden durch die Sicherung.
Deshalb wird In der Sicherung kleiner als Iz der Leitung gewählt. Der Strom durch die Sicherung erwärmt das Bimetall der Sicherung schneller und stärker als die Leitung und schaltet eben den Strom ab. Auf dieser Physikalischen Grundlage beruht der Überlastschutz !
 
Thema: Abschaltbedingung bei LS Automat
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