China, Kochfeldanschluss

Diskutiere China, Kochfeldanschluss im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Liebes Forum, ich wohne seit ein paar Jahren in China (Xi'an) und habe mir eine neue Wohnung gekauft. Neubauten in China sind "leer", das...
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TomXian

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Liebes Forum,

ich wohne seit ein paar Jahren in China (Xi'an) und habe mir eine neue Wohnung gekauft.

Neubauten in China sind "leer", das heisst der gesamte Innenausbau inklusive Elektroinstallation ist vom Inhaber noch zu beauftragen.

Ein Rohbau mit Fenstern und einer Haustür quasi.

Nachdem der beauftragte Elektrobetrieb alle Leitungen verlegt hatte, habe ich einen Blick in die Küche geworfen und keinen Herdanschluss gefunden.

Statt dessen war nur eine "Steckdose" vorgesehen.

Da ich ein BOSCH Induktionskochfeld gekauft habe (Anschlusswert 7,2 KW, 220-240V und 380V möglich), war ich etwas erschrocken. Der Elektriker konnte mit dem Wort "Herdanschluss" auch nicht wirklich etwas anfangen (in China wird mit Gas gekocht).

Ich hab die Fliesen dann noch einmal aufstemmen lassen und eine zweite Leitung in die Küche (nur für das Kochfeld) legen lassen.

In meiner Wohnung wurde grundsätzlich mit 4mm² Leitungsquerschnitt verkabelt.

Leitungen werden im Regelfall mit 16A abgesichert, Spannung in China liegt bei 220V.

In meiner Wohnung ist auch 380V verfügbar.

Ich habe nun also quasi 2 "Steckdosen" unter meinem Kochfeld. Jeweils 3adrig mit Schutzleiter. Eine dieser Leitungen ist ausschließlich für das Kochfeld gedacht, an der anderen Leitung hängen auch andere Verbraucher in der Küche (Waschmaschine, Geschirrspüler).

Da ich ein Elektro-Laie bin, weiß ich wirklich nicht weiter.

Das Kochfeld hat 5 Leitungen, von denen jeweils 2 zusammengefaßt sind.

Der Aufkleber am Kabel von BOSCH sieht für 220V zwei Anschlussarten vor. Die erste (L-N-Schutzleiter), die zweite mit 2L-2N-Schutzleiter). Problem ist bei letzterer, dass ich ja zwei Schutzleiter habe.

Meine Frage ist:

Kann ich das Kochfeld über L-N-Schutzleiter an eine Leitung mit drei Adern (Querschnitt 4mm²) anschließen und mit 32A/220V absichern?

Oder muss hier eine völlig andere Lösung her?

Bin für jeden Tipp dankbar!!

TOM
 
Du kannst das Kochfeld über 3 Adern anschließen und musst auch keine 32A Sicherung haben, 20A reichen in der Regel völlig. 4mm² kann ich mir aber nicht wirklich vorstellen, das geht zumindest bei uns in keine Steckdose.
 
bigdie schrieb:
4mm² kann ich mir aber nicht wirklich vorstellen, das geht zumindest bei uns in keine Steckdose.

z.B Merten hat 4mm² für Steckdosen u Schalter am Markt
 
bigdie schrieb:
Du kannst das Kochfeld über 3 Adern anschließen und musst auch keine 32A Sicherung haben, 20A reichen in der Regel völlig. 4mm² kann ich mir aber nicht wirklich vorstellen, das geht zumindest bei uns in keine Steckdose.

Danke für die Tipps!

Also 220V, abgesichert mit 20A (bei 7200 Watt Anschlusswert?) ?

Und welche "drei" sind es dann?

TOM
 
bigdie schrieb:
Du kannst das Kochfeld über 3 Adern anschließen und musst auch keine 32A Sicherung haben, 20A reichen in der Regel völlig. 4mm² kann ich mir aber nicht wirklich vorstellen, das geht zumindest bei uns in keine Steckdose.

Es sind 4mm²

Eben sogar selbst geprüft gemäßt Typenschild.

Aber nicht so "steif" wie hier genannt.

Hmm
 
Na vieleicht haben die Chinamänner ja das DDR Alcu nachgemacht (verkupfertes Alu)
Aber selbst in der DDR gab es kein 4mm² auf einer Steckdose im Wohnbereich.
 
Kann denn der Anschluß der Wohnung überhaupt die 7,2kW +Rest liefern?
In Deutschland wird eine Wohnung mit 14kW gerechnet (ohne elektrische Warmwassererzeugung)

Wenn dort üblicherweise mit Gas gekocht wird ist vielleicht diese Leistung gar nicht verfügbar.
Kochen mit Gas wäre zudem die bessere Wahl.
Gas ist sicher auch in China deutlich billiger als Strom und höher verfügbar, zumindest ist das in Rußland so.
 
Octavian1977 schrieb:
Kann denn der Anschluß der Wohnung überhaupt die 7,2kW +Rest liefern?
In Deutschland wird eine Wohnung mit 14kW gerechnet (ohne elektrische Warmwassererzeugung)

Wenn dort üblicherweise mit Gas gekocht wird ist vielleicht diese Leistung gar nicht verfügbar.
Kochen mit Gas wäre zudem die bessere Wahl.
Gas ist sicher auch in China deutlich billiger als Strom und höher verfügbar, zumindest ist das in Rußland so.

In meinem Gebäude sind Leitungen verlegt, mit einem Anschlusswert von 32kW je Wohnung.
Dies liegt unter anderem daran, dass in meiner Stadt üblicherweise auch Klimaanlagen verbaut werden.
Selbstverständlich liegt auch Gas an.

Für mich als passioniertem Hobby-Koch ist Gas keine Alternative zum Elektrokochen. Ich mache drei Kreuze, wenn ich endlich umsteigen kann (nach 4 Jahren mit Gas).

Aber es stimmt: Gas ist hier spottbillig.

Die allermeisten Sachen kosten hier etwa ein Drittel dessen, was in Deutschland dafür zu bezahlen ist.
Gut ausgebildete Chinesen verdienen übrigens 50%-80% eines deutschen Lohns in vergleichbarer Position.

Eine Kilowattstunde Strom kostet 0,08 €.
 
Also die meisten (Hobby) Köche, die ich kenne, schwören auf Gas......

Angeblich kann man da viel besser und schneller die gewünschte Temp. einstellen.
 
Das kann ich nur bestätigen.
Einziger Nachteil von Gas ist die feuchte Abluft die man nach draußen bringen muß.
 
fuchsi schrieb:
Also die meisten (Hobby) Köche, die ich kenne, schwören auf Gas......

Angeblich kann man da viel besser und schneller die gewünschte Temp. einstellen.

Ich denke, solche Aussagen gehen auf die 70er Jahre zurück, wo bei den meisten noch gusseiserne "Elektroplatten" im Einsatz waren.

Wer einen Blick in die "Test" [Stiftung Warentest] von 09/2009 und 01/2015 wirft, wird eines besseren belehrt:

"Bei den Induktionskochfeldern geht es mit der leistungssteigernden Booster-Funktion (siehe „Glossar“) noch fixer. Eineinhalb Liter Nudelwasser kommen damit in gut drei bis viereinhalb Minuten auf 90 Grad Celsius, fast so schnell wie mit dem Wasserkocher.
Strahlungsbeheizte Felder (Cerankochfelder) benötigen für die gleiche Menge Wasser etwa neun Minuten, ein Gasherd siebzehn Minuten".

"Dass manche Köche ihren Gaskocher lieben, mag auch daran liegen, dass er sofort reagiert, wenn man am Rädchen dreht. Damit können sie intuitiver kochen als mit der etwas trägen Wärmestrahlung.
Induktions­koch­felder sind aber ebenso fein zu regeln."

"Auf kleinster Stufe ist Induktion der Gasflamme sogar über­legen: Mit ihr lassen sich auch nied­rige Temperaturen von 40 bis 50 Grad Celsius einstellen. Gas ist auf kleinster Flamme schnell bei 100 Grad. Für manche Koch­kunst wie Schmelzen von Kuver­türe ist das zu heiß – sie brennt an. Auf Gaskochern geht das nur im Wasser­bad. Wer mit Gas kocht, muss auch damit leben, dass die Hitze am Topfboden ungleich­mäßig ankommt: am Flammenkranz viel, in der Mitte der Koch­stelle wenig."

ALL DEM kann ich mich vollends anschließen.

Aber es gibt noch etliche weitere Nachteile von Gas.
Durch die Abluft verteilt sich ein Öl/Wasser-Gemisch in der ganzen Küche und verfettet diese. Trotz Abzugshaube ist da regelmäßig "schrubben" angesagt.

Läuft Wasser/Oel mal an einem Topf oder einer Pfanne herunter, wird das Oel schnell in den Topf eingebrannt.

Gutes Kochgeschirr sieht so nach ein paar Wochen schon aus, als seit es 20 Jahre alt.

Bei Speisen, die Niedrigtemperaturgaren erfordern, ist Gas nur Mist (selbst beim Schmoren (Gulasch) merkt man das.

Wer mal eine Torte in einem Gasherd backen wollte und nicht über ein paar Jahre Erfahrung mit DIESEM Gasherd verfügte, wird kaum glücklich dabei gewesen sein.

Hinzu kommt, dass etwa an Sonntagen zur bestimmten Zeiten der Gasdruck schwankt ...

Kurzum: Die Aussage "Gas kocht schneller und wenn ich Gas ausschalte, dann kommt auch keine weitere Hitze mehr" ... trifft nur im Vergleich mit gusseisernen Elektroplatten zu und die sind schon seit ein paar Jahrzehnten nicht mehr in Mode.

Moderne Kochfelder von heute erhitzen deutlich schneller als Gas und können ebenso geregelt werden, bei Temperaturen unter 100 Grad hat Gas nur Nachteile.
Induktionskochfelder können nochmals feiner geregelt werden und sind Gasherden in allen Belangen überlegen (schneller, heisser, schnelleres Ansprechen auf Energieänderungen, im unteren Temperaturbereich unschlagbar, einfach zu säubern).

Und dann noch die systembedingten Nachteile von Gasherden: Kleine Töpfe gehen gar nicht, grosse auch nur mit Problemen, und mit Abstand größter Reinigungsaufwand aller Herdarten.

Nee .. Danke :)

---

So, dass gehörte zwar nicht zum eigentlichen Thema, wollte ich aber mal loswerden.

TOM


:D :D
 
TomXian schrieb:
Kurzum: Die Aussage "Gas kocht schneller und wenn ich Gas ausschalte, dann kommt auch keine weitere Hitze mehr" ... trifft nur im Vergleich mit gusseisernen Elektroplatten zu und die sind schon seit ein paar Jahrzehnten nicht mehr in Mode.

Moderne Kochfelder von heute erhitzen deutlich schneller als Gas und können ebenso geregelt werden, bei Temperaturen unter 100 Grad hat Gas nur Nachteile.
Induktionskochfelder können nochmals feiner geregelt werden und sind Gasherden in allen Belangen überlegen (schneller, heisser, schnelleres Ansprechen auf Energieänderungen, im unteren Temperaturbereich unschlagbar, einfach zu säubern).

Und dann noch die systembedingten Nachteile von Gasherden: Kleine Töpfe gehen gar nicht, grosse auch nur mit Problemen, und mit Abstand größter Reinigungsaufwand aller Herdarten.

Nee .. Danke :)

---
TOM


:D :D
Du scheinst noch keinen Gasherd gehabt zu haben. Das einzige, wo du recht hast, ist das Backen. Deshalb haben auch heute eigentlich alle Gasherde eine elektrische Backröhre.
Beim Leistung wegnehmen ist der Gasherd auch der Induktion deutlich überlegen, weil auch bei Induktion das Kochfeld durch den Topf warm wird. Wenn mal was überkocht, z.B. das Nudelwasser, ist das beim Gaskochfeld in der Mulde und wird nicht mehr weiter erwärmt, bleibt also flüssig und man kann es hinterher einfach wegwischen. Beim Glaskeramikkochfeld fängst du hinterher an zu kratzen. Wenn du, wie ich, ab und an mal Kochsendungen siehst, dann wirst du bestimmt auch gesehen haben, wie die moderne Technik nicht funktioniert. Da hast du dann Bedienelemente oben drauf, die bei einem Tropfen Wasser den ganzen Herd lahm legen oder ne Kindersicherung, die den Koch zur Verzweifelung bringt. Ich bin immer der Meinung, wenn man zum Kochen eine Bedienungsanleitung für den Herd braucht, haben Ingeneure etwas falsch gemacht. Dazu kommt dann, das es sehr leicht ist, bei jeder Elektronik das geplante Kaputt mit einzubauen. Das gilt vor allen Dingen bei Induktion. Ein Gaskochfeld ist praktisch unkaputtbar. Auf Gas geht z.B. jeder Topf, egal ob gerade, krumm oder aus Glas. Und von den Kosten her ist Gas unschlagbar und ökologisch gesehen macht es auch wenig Sinn fossile Energieträger in Stom zu wandeln, dabei 60% Abwärme zu erzeugen, bei der Übertragung nochmal 10% zu verheizen um dann zuhause damit Wärme zu erzeugen.
So, dass gehörte zwar nicht zum eigentlichen Thema, wollte ich aber mal loswerden.
 
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