Nach 11 Jahren Betrieb: Kabelbrand warum?

Diskutiere Nach 11 Jahren Betrieb: Kabelbrand warum? im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo Forum, heute am frühen Nachmittag habe ich einen beißenden Geruch in meiner Wohnung gerochen. Es stellte sich heraus, dass dieser Geruch...
Relativ konstant sind in der gdv-Schadensstatistik seit Jahren fehlerhafte Elektroanlagen für ca. 30 % für Brände ursächlich. Blitze mit gerade mal nur 1%.

Sind Elektriker unbewusste Pyromanen? :D
 
Für alle die es interessiert, hier nochmal ein Artikel des IFS zum Thema:
https://www.schadenprisma.de/wp-content/uploads/pdf/2015/sp_2015_3_1.pdf
Ich habe mal die Kernaussage herauskopiert und zitiere:

„Die wohl wichtigsten Anforderungen an eine elektrische Verbindung sind ein dauerhaft ausreichender Kontaktdruck und ein niedriger Übergangswiderstand. Liegt dagegen ein zu geringer Kontakt- druck bzw. ein zu hoher Übergangswiderstand an einer elektrischen Verbindung vor, etwa als klassischer „Wackelkontakt“, so erhöht sich bei einem Stromfluss an der Verbindungsstelle die Verlustleistung.“

Leider muss ich dieses aus meiner SV-Tätigkeit bestätigen und erweitern. Habe zwar fast nur mit Neubau zu tun gehabt, da waren meist leistungsstarke Heizgeräte, die über längere Zeit laufen, wo Probleme auftauchten. Und zwar einfach, dass dort der einfache zugelassene Nennquerschnitt der Zuleitung einfach zu dünn war.
So sind trommelförmige 230V/3kW-Heizlüfter mit einer 1mm² Zuleitung im deutschen Baufachhandel erhältlich, die auch gerne zum Aufheizen des Neubaus genommen werden. Da wird denn bei längerer Nutzung die Zuleitung mehr als Handwarm, was sich auch auf den Schukostecker überträgt und somit auf den Federkontakt der Steckdose/Kupplung. Und der Kontaktdruck nimmt bei Erwärmung ab und schon ist die Kausalkette in Gange.
Auch im Gerät erwärmen sich die Steckkontakte und die Federkraft nimmt ab. Und wenn solch ein Thermostat dann zusammenschweißt, dann läuft so ein Gerät durch.
Am Besten finde ich ja solche Hinweise der Hersteller auf der Verpackung, das solch ein Gerät nur innen und unter Aufsicht benutzt werden darf. Unbeheizter Neubau ist wie draußen und den bekommt man erst min. mit 15kW aufgeheizt. Da laufen die Heizgeräte durch. Und “nur beaufsichtigt“: Da hätte man denn einen PIR-Melde installieren müssen, um dies zu gewährleisten. Und solchen Schukostecker halte ich für solche Zwecke als völlig ungeeignet, das steht kaum einer unbeschadet durch.

Auch bei den großen Profigeräten (Mobile Estichheizgeräte mit 10/20kW) brennt des öfteren die Kupplung der Zuleitung weg, insbesondere wenn es um eine 1,5mm² (4mm² bei 32A) Zuleitung handelt. Gerade der Teil, der innen im Haus liegt, heizt sich stärker mit auf, da der Estrich bis auf 48°C hochgeheizt wird.
Und gerade diese hochgelobten CEE-Kupplungen mit diesen Federzugklemmen versagen dann regelmäßig. Ich selber habe bei meinen Kontrollgängen bestimmt über ein Dutzend davon getauscht, obwohl es nicht meine Aufgabe war. Da hat man schon beim Betreten den fischigen Geruch in der Nase gehabt und wusste Bescheid.

Also Federzugklemmen sind praktisch, schnell und halten zuverlässig den Kontakt über Jahre, aber geben bei hoher Dauerstrombelastbarkeit schneller auf, als fachgerechte Schraubverbindungen!
 
Die erste Voraussetzung für einen Anfangsverdacht ist die Kenntnis welche Firmen im zuständigen Normengremium vertreten sind und die zweite konkretere welche Anträge dort eingebracht und gegen den Willen anderer Mitarbeiter insbesondere aus dem Handwerk durch die "Beherrschung" durchgebracht wurden.
Also in den Normierungsausschüssen sitzen neben Abgesandten der einzelnen Verbände und Schadensversicherer / bzw BG hauptsächlich Vertreter der zuständige Industrie mit am Tisch, da diese auch die notwendige Expertise mitbringen.
Und das Handwerk hat ja auch ein gewisses Interesse daran, dass gewisse Normen durchgedrückt werden, da man auch da mitverdienen kann, wenn da mehr installiert wird. Und solche Normen sind ja letztendlich die Spielregeln, die für alle gelten, also auch für den Mitwettbewerber.
 
Also in den Normierungsausschüssen sitzen neben Abgesandten der einzelnen Verbände und Schadensversicherer / bzw BG hauptsächlich Vertreter der zuständige Industrie mit am Tisch, da diese auch die notwendige Expertise mitbringen.
Bereits das stört User, die sich selbst gerne als Praktiker einstufen. Manche habe auch keine Hemmungen mit ihren Kenntnisdefiziten von Normen zu prahlen.
Und das Handwerk hat ja auch ein gewisses Interesse daran, dass gewisse Normen durchgedrückt werden, da man auch da mitverdienen kann, wenn da mehr installiert wird.
Thema verfehlt!

Wie schon im Beitrag # 45 ausgeführt gibt es in der Liste der ZVEH-Delegierten keinen, der im für Steckdosen zuständigen nationalen DKE/UK 542.1 mitwirkt und du wirst auch keinen anderen Handwerker ohne Mitgliedschaft in einer Innung bzw. dem ZVEH benennen können.

BTW: Ich kenne einige DKE-Mitarbeiter, darunter aber keinen einzigen Handwerker auf den diese Motivation zutrifft. Die fühlen sich wie die mir persönlich bekannten Kollegen aus der Industrie alle der Sache verpflichtet.
Und solche Normen sind ja letztendlich die Spielregeln, die für alle gelten, also auch für den Mitwettbewerber.
So ist es!

Das klärt aber weder ob für die Verschmorung ein schlechter Kontakt im angegossenen Stecker ursächlich war noch meine Frage, wer das für Steckdosen national zuständige Normengremium DKE/UK 542.1 angeblich beherrscht. Ich wette einen Kasten Bier, dass keiner der vorschnellen Verdächtiger dessen Besetzung kennt.
 
Zum Schadensbild: hat von euch noch niemand eine serienmäßig vorhandene Zuleitung H03../H05.. abgeschnitten und begutachtet?

Je nach Hersteller haben die Litzen eine erschreckend miese Qualität und sind schon in der Isolierung korrodiert. Bei den Verbindungen Ader-Stecker sieht es nicht besser aus. Da wird gerne gespart wo es niemand sieht.
 
@Harry Hole und wenn hier noch andere Defekte vorliegen löst weder Sicherung noch FI rechtzeitig aus, sehr gute Idee.
Es ist weder zulässig noch an zu raten eine Schutzeinrichtung durch herbeiführen eines Fehlers aus zu lösen.

Zusätzlich hilft Dir so was an einer Stelle wohl kaum, da ein Defekt an jeder Stelle der Stromführung entstehen kann.
 
Zusätzlich hilft Dir so was an einer Stelle wohl kaum, da ein Defekt an jeder Stelle der Stromführung entstehen kann.

Aber ich denke an der Klemmstelle wird die Fehlerhäufigkeit doch am höchsten sein oder ?
Es wäre jedenfalls keine schlechte Sache wenn sowas ähnliches wie ein Peltierelement ab einer gewissen Temperatur genug Energie erzeugen würde um den FI via Schutzleiter auszulösen. Aber sowas wird man vermutlich nicht so klein hinbekommen.
 
..Es wäre jedenfalls keine schlechte Sache wenn sowas ähnliches wie ein Peltierelement ab einer gewissen Temperatur genug Energie erzeugen würde um den FI via Schutzleiter auszulösen. Aber sowas wird man vermutlich nicht so klein hinbekommen.
Das war ein Scherz, oder? Wieso sollte das heutzutage nicht machbar sein? Ich finde die Idee nicht schlecht. Nur die Fehlersuche würde dann relativ schwierig, da sich der Stecker ja wieder abkühlt. Davon abgesehen müsste bei gefundenem Fehler-Stecker, dieser ausgetauscht werden. Ohne, dass ein offensichtlicher Defekt (optisch) erkennbar wäre. Ich schätze, da würde es bei Otto Normalbürger genauso an Akzeptanz fehlen wie bei der Einführung von Fehlerstromschutzschaltern, Sicherheitsgurten usw.

Wenn, sollten Steckdosen diese Funktion mitbringen oder aufrüstbar sein. Dann kann das nachrüsten wer es möchte. Was aber wiederum die Anlagenprüfung aufwändiger machen dürfte.
 
Aber ich denke an der Klemmstelle wird die Fehlerhäufigkeit doch am höchsten sein oder ?
Es wäre jedenfalls keine schlechte Sache wenn sowas ähnliches wie ein Peltierelement ab einer gewissen Temperatur genug Energie erzeugen würde um den FI via Schutzleiter auszulösen. Aber sowas wird man vermutlich nicht so klein hinbekommen.
Und wenn das Teil dann defekt ist, 10mA durchlässt und durch die 2W anfängt zu brennen?
Mehr Sachen machen eine Anlage nicht sicherer. Ich bin z.B. sehr vergesslich. Baue gerade meine Küche und dort wird alles was möglich ist automatisch abgeschalten auch das Gaskochfeld hat ein Magnetventil in der Gasleitung. Verschafft mir ein sicheres Gefühl, aber ob dann am Ende der Schütz selbst oder das Ventil oder die Siemens Logo, die das alles schaltet für Feuer sorgt, kann man auch nicht ausschließen. Ich muss mir nur keinen Kopf machen, ob der Herd auch aus ist, wenn ich im Wohnmobil unterwegs bin. Vor dem Kochfeld ist ein Taster, einmal Tasten 15min 2x 30min usw. langer Tastendruck schaltet es wieder aus und ebenso der Zentral aus Taster meiner Wohnung. Nebenbei kann man das auch aktiv nutzen, Rindsrouladen im Schnellkochtopf brauchen 45min, der Schweinebraten 30min.
Du kannst die Anlage aber noch so sicher bauen, am Ende steckt der Nutzer Gerät in die Steckdose das brennt, weil billig oder falsch konstruiert. Hab den Artikel nicht gelesen, aber sicher sind, wenn von der Elektroanlage gesprochen wird, auch die angeschlossenen Geräte mit dabei. Irgendwann war z.B. mal der Wäschetrockner Nr.1 bei Branderzeugung. Denke mal die Wärmepumpentrockner sind da weniger gefährlich, aber da ist dann wieder Propan als Kältemittel drin. Im Keller also auch nicht unbedingt optimal.
Aber so ist das halt, das Leben ist ein Risiko und endet erst mit dem Tot.
 
Bei 2W fängt sicher keine Platine an zu brennen. Zumal sowas sicherlich auch eher in Vergussmasse kommt.

Stimmt schon. Mehr Technik, mehr Fehlerquellen. Aber differenzieren, was wie gefährlich ist, muss man schon noch.
 
Nur die Fehlersuche würde dann relativ schwierig, da sich der Stecker ja wieder abkühlt.

Stimmt. Der Endverbraucher würde den FI wieder anmachen und dann geht das Spiel von vorne los.
Und Brand durch Defekt der Zusatztechnik kann man ja auch wieder nicht ganz ausschließen. Mehr Technik - mehr Probleme.
 
Für das zünden eines Brandes sind schon äußerst kleine Leistungen in der Lage, insbesondere wenn diese unbegrenzt einwirken können.
 
Ein Brand an einer vergossenen Schaltung bei 2 Watt Eigenverbrauch? Ernsthaft? Das wäre tatsächlich erschreckend wenig.
 
Zum Brand zünden brauchst Du nur eine passende Temperatur und die kann mit sehr geringer Leistung erzeugt werden, Du mußt nur die Wäremeabfuhr entsprechend behindern.
 
Zum Brand zünden brauchst Du nur eine passende Temperatur und die kann mit sehr geringer Leistung erzeugt werden, Du mußt nur die Wäremeabfuhr entsprechend behindern.
Wenn ich damals in Physik richtig aufgepasst habe, braucht es ebenfalls einen Brennstoff. In geeigneter Form. Sicher genügen auch 2W um genug Hitze zu erzeugen, wenn diese nicht ausreichend abgeführt wird. Wenn es um ein in Alkohol getauchtes Papiertaschentuch geht vlt.
Aber eine Steckdose oder ein Stecker befindet sich nicht im Vakuum bzw bestehen aus Styropor odgl. Da könnten sicher auch 2W Fehlerstrom problemlos abgeführt werden.

Es geht ja letztendlich darum eine häufige Fehlerursache mit einer wesentlich geringer fehlerhaften Technik vorzubeugen. Bzw die möglichen Auswirkungen eines Fehlers zu reduzieren.

Auch ein FI ist nicht fehlerfrei, wie das Beispiel ABB gezeigt hat. Trotzdem erhöht dessen Einsatz die Sicherheit wesentlich.
 
Nach 5 Seiten und hundert Beiträgen wegen einem verschmorten Stecker und Steckdose haben wir vermutlich wieder ein Thema an dem der Ersteller das Interesse verloren und keine Lust hat, den angegossenen Stecker mal aufzuschneiden um die eigentliche Ursache dingfest zu machen.
 
Thema: Nach 11 Jahren Betrieb: Kabelbrand warum?
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