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Murdoc
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Etwas irreführend wird das in diesem Thread mehr oder minder so dargestellt.Auch ohne kontaktiertem Schutzleiter an der Steckdose wird ein FI im Ernstfall helfen.
Bei einigen Fehlern ist das so aber nicht bei allen.
Deswegen muss ganz klar gesagt werden das ein FI (30mA) keine Ersatzt-Schutzmaßnahme ist!
@Dorsi
Ohne jetzt tiefer in die Elektro-Installation ein zu steigen:
Stell dir mal vor du hast einen Holz-Fußboden. Solange der trocken ist leitet der praktisch nicht. Du stehst also Isoliert. Auch isolierendes Schuhwerk tut für dieses Anschauungs-Beispiel seinen Dienst.
Jetzt stell dir vielleicht mal eine Küchenarbeitsplatte (auch z.B. Holz) vor.
Darauf steht ein Wasserkocher und ein Toaster. Beide haben ein Metallgehäuse und sind für den Anschluss an einen Schutzleiter vorgesehen (SKI).
Schutzleiter gibt es an den Steckdosen keinen.
Jetzt seien beide Geräte im inneren defekt.
Der Wasserkocher hat einen Schluss gegen N. Das Gehäuse liegt also auf N-Potential. Da die ganze Angelegenheit - und auch du - isoliert stehen wird das jahrelang gut gehen.
Der Toaster hingegen hat einen Schluss gegen L. Auch in diesem Fall geht das unter Umständen durch die Isolation lange gut.
Beide Geräte für sich sind trotz der versteckten Fehler benutzbar, verhalten sich also unauffällig.
Spannend im wahrsten Sinne des Wortes wird es wenn du beide gleichzeitig berührst.
Du fast dann quasi direkt an L- und an N-Potential oder einfacher direkt an die 230V.
Dem FI ist dieser Fall egal obwohl du gegrillt wirst.
Der Strom fließt ja:
L->Gehäuse Toaster->Hand->Körper->Hand->Gehäuse Wasserkocher->N
Dabei "verschwindet" kein Strom über den Erdboden. Der Strom in L und N ist gleich und dein Körper bildet quasi einen ganz normalen elektrischen Verbraucher.
Es gibt also keinen Anlass für den FI ab zu schalten.
Deswegen ist der FI allein keine Schutzmaßnahme gegen den elektrischen Schlag!
Damit ist man auf der sicheren Seite.Den PE über einen separat verlegten Leiter an die Erdung an zu schließen ist schon mal ein Anfang, Querschnitt ist dabei gleich groß wie der Stromanschluß dieses Gerätes/Bauteiles zu wählen.
Bevor du aber die Arbeit auf schiebst z.B. weil das Material nicht verfügbar oder zu kostenintensiv ist sei gesagt:
Im TT-Netz ist der Querschnitt zwar nicht ganz egal aber eher unkritisch. Rechnerisch kann man den PE sehr dünn wählen. Auch ein 0,5mm² ist in diesem Fall um Welten besser als nichts.
Sind alles nur Zwischenlösungen.
Auf dauer müssen die Leitungen gewechselt werden.
In dem Zuge kann man dann auch einen sinnvollen Überspannung-Schutz aufbauen.